Sonntag, 22. Juni 2014

Deviņi brīnišķīgi mēneši Latvijā


Eigentlich wollte ich diesen Post hier nach sechs Monaten in Lettland schreiben. Das hab ich aber leider nicht geschafft. Deswegen kommen jetzt ein paar Gedanken über meinen EFD nach neuneinhalb Monaten. Besser spät als nie! ;)

Hmm... Wo fang ich an?
Ich bin hier super glücklich. Ich hab das Gefühl ich hätte keinen besseren Ort für meinen EFD finden können. Ich wurde hier im September ganz herzlich aufgenommen und ich hab hier auch eine ganze Reihe an Menschen, die mich in verschiedensten Situationen unterstützen und immer hinter mir stehen! :) :) Zudem bin ich inzwischen eigentlich froh, dass ich in einer Kleinstadt gelandet bin. Ich wollte eigentlich am liebsten in eine richtig große Stadt oder sogar in eine Hauptstadt. Klar, solche Städte bieten einem meist ein wenig mehr in Bezug auf kulturelle Veranstaltungen oder Restaurants, aber man ist eben ein Einzelner in einer großen Masse. Hier in Gulbene ist das ganze auf einem eher familiäreren Level. Jeder kennt jeden, na ja fasst... ;) Manchmal würde ich einfach gern mal wieder in der großen Masse untergehen, aber ich kann nicht verleugnen, dass es nicht auch mal eine schöne Abwechslung ist, wenn man auf der Straße begrüßt wird oder man selbst jemanden sieht, den man kennt und mit dieser Person ein Gespräch anfängt - auf welcher Sprache auch immer es sein mag! :) Zudem ist es echt praktisch, viele Leute zu kennen, und somit seine Beziehungen spielen lassen zu können. Das macht das Leben meist um einiges einfacher! :) Trotzdem freue ich mich auch schon darauf, ab Herbst wieder in einer - zumindest für lettische Verhältnisse - Großstadt zu leben.
Ich genieße meine Zeit in Lettland wirklich voll und ganz. Es macht mir auch bereits ein wenig Angst, dass ich nicht mehr so viel Zeit hier übrig habe. Immerhin sind es nur noch knapp zweieinhalb Monate und nur noch eineinhalb Monate direkt in meinem Projekt. Des Weiteren bin ich auch bald von den vier Freiwilligen, die im September angereist sind, als einzige noch übrig. Estelle ist bereits wieder in Spanien und für Nathalie und Eugene geht es direkt nach Mittsommer zurück nach Deutschland und Weißrussland. Ich bin aber zum Glück nicht die einzige Freiwillige in Gulbene. Das Jugendzentrum hat inzwischen zwei Freiwillige gefunden. Agata aus Italien ist bereits seit Ende April hier und ein Junge aus Frankreich reist Anfang Juli an. :)
Eine Frage, die mir hier ganz oft gestellt wird, ist: "Hast du denn nicht Heimweh? Vermisst du nicht deine Familie und deine Freunde?" Meine Antwort auf diese Frage ist eigentlich ausschließlich "nein". Ich fühle mich manchmal schon fast schlecht deswegen. Ich habe aber einfach keine Zeit für Heimweh, um ehrlich zu sein. Dafür genieße ich jede Sekunde in Lettland einfach viel zu sehr. Allerdings kann es sein, dass sich das ein wenig ändert, sobald ich wirklich "alleine" bin. Ich habe mir von Anfang an ein Zimmer mit Nathalie geteilt und war deswegen ja eigentlich nie wirklich allein oder einsam. Aber sobald sie weg sein wird, wird sich die Situation vermutlich ein wenig verändern. D.h. ich muss dann einfach mehr skypen. Das sollte einige meiner Freunde glücklich stimmen. Ich bin nämlich kein so fleißiger "Skyper"... Apropos Heimweh! Also ich habe nicht wirklich Heimweh, aber manchmal vermisse ich natürlich mein gewohntes Umfeld und vor allem den Luxus, den wir in Deutschland haben. Mir war früher eigentlich nie so wirklich bewusst, wie gut es uns in Deutschland eigentlich geht. Was ich vor allem vermisse? Momentan warmes Wasser!! Bei uns im Hostel gibt es nämlich momentan schon wieder seit ungefähr zwei Wochen kein warmes Wasser. :( Zudem bin ich erkältet und nur mit eiskaltem Wasser wieder gesund zu werden, ist ein wenig schwer. :( Außerdem freue ich mich auf meine Badewanne daheim. Eine Badewanne haben wir hier leider nicht. Des Weiteren kann man hier in Gulbene nicht alles im Supermarkt bekommen. Vieles kann man nur in größeren Städten erwerben. Allerdings werde ich in Deutschland komplett aufgeschmissen sein. Ich werde bestimmt einmal nach 20:00 Uhr oder an einem Sonntag vor dem Supermarkt stehen und nicht reinkommen! :( Die Öffnungszeiten sind hier echt praktisch, allerdings würde ich nicht gerne an einem Sonntag im Supermarkt arbeiten müssen. Da tun mir die Damen an der Kasse hier ziemlich Leid! Was ich sonst noch so vermisse? Deutsches Essen!! Immer wenn ich einen Vortrag über Deutschland halten muss, läuft mir das Wasser im Mund zusammen, wenn ich zu der Folie über Essen komme. Ich sehne mich mich vor allem nach einem saftigen Schweinebraten mit Klößen! Ich vermisse auch die Kochkünste meiner Mama und unseren Kühlschrank daheim, da findet man nämlich immer eine leckere Kleinigkeit zum Essen. Und dann vermisse ich manchmal auch meinen Kleiderschrank und meine Auswahl an Schuhen daheim. ;) Aber ab Herbst werde ich ja das dann alles wieder haben!! :) :)

Na ja, soweit erst mal zu meinen Gedanken über meine Zeit in Lettland! :)
Jetzt freu' ich mich erstmal noch auf die kommenden zweieinhalb Monate und versuche sie voll und ganz zu genießen! :)

Hab euch alle ganz doll lieb :*
Und natürlich vermisse ich euch schon ein bisschen, aber ich hatte keinen einzigen Tag hier richtig Heimweh und das zeigt doch noch mal wie gut es mir hier wirklich geht, oder?

Eure Sophia <3

P.S.: Der Post ist jetzt ja doch wieder ziemlich lang geworden und ich hab bestimmt wieder die Hälfte vergessen. Na ja was soll's! :) Wer mehr wissen will, gibt mir einfach Bescheid. :*


Auf Lettisch habe ich über ein ähnliches Thema geschrieben. Wen es interessiert, hier der Link// In Latvian I wrote about a simliar topic. For those who are interested, here's the link:

http://labisbabis.lv/?section=122&id=2989


Deviņi brīnišķīgi mēneši Latvijā


I actually wanted to write this post after six months in Latvia. But unfortunately I didn't manage that. Therefore I will write about my thoughts about my EVS after nine and a half months in Latvia. Better late than never! ;)

Hmm... Where to begin?
I'm so happy here. I think I couldn't have found a better place for my EVS. In September I was very warmly welcomed and I have a lot of people here who support me in every situation! :) :) Furthermore I'm happy by now to be living in a smaller town and not a big city. I actually wanted to spend a year in a really big city or even a capital city. Of course these kinds of cities offer you more in terms of cultural events and restaurants, but you are just one individual in a big crowd. Here in Gulbene everyone knows everyone, ok almost... ;) Sometimes I would like to be this individual again in one big crowd and not get noticed by anyone, but I can't deny that it's not nice to be greeted on the street or to stop to chat with someone in whatever language it might be! :) Besides it's really handy to know a lot of people in order to pull some strings to make events happen. That makes life sometimes so much easier! :) Nevertheless I'm looking forward to be living in a - at least for latvian proportions - big city. I enjoy my time in Latvia thoroughly. I'm already a bit scared knowing that I don't have so much time left here. After all I have only two and a half months left and only one and a half directly in my project. Moreover soon I'm the only one left of the four volunteers who arrived last September. Estelle is already back in Spain and Nathalie and Eugene will leave right after Midsummer to go back to Germany and Belarus. But luckily I'm not the only volunteer in Gulbene. By now the youth centre found two volunteers. Agata from Italy is already here since the end of April and a boy from France will arrive in the beginning of July. :)
One question I get a lot around here is: "Aren't you homesick? Don't you miss your family and friends?" My answer to that question is solely "no". I almost feel bad about that sometimes. But I just don't have time for homesickness to be honest. For that I enjoy every second in Latvia just way to much. But this situation might change as soon as I'm really "alone". Since the beginning of my EVS I've been sharing a room with Nathalie and therefore I was never really alone. In other words I have to skype more. That should put some of my friends in a happy mood, because I'm not a very eager "Skyper"... Apropos homesickness! I'm not really homesick, but of course sometimes I miss my normal surroundings and especially the luxurious life we have in Germany. Previously I never really realized what nice and luxurious lifes we live in Germany. What I miss the most? At the moment warm water!! At our hostel there's no warm water again for already two weeks. :( Furthermore I have a cold and to get healthy again with just cold water is a little bit difficult. :( Moreover I'm looking forward to my bathtub at home. Unfortunately we don't have one here. Furthermore you can't by everything in a supermarket here. A lot of things you can only get in bigger cities. However I will be left stranded in Germany. I will stand in front of a supermarket after eight o'clock or a on a Sunday for sure at some point and will not get inside! :( The opening hours here are really handy, but I wouldn't want to work in a supermarket on a Sunday. I feel really sorry for the women at the checkout! What else I miss? German food!! Every time I give a presentation about Germany and get to the topic food my mouth is watering. Above all I yearn for Schweinebraten with Klößen! I also miss my mum's cooking skills and our fridge at home. You can always find something yummy to eat in there! :) My wardrobe and my shoe selection at home I miss as well. ;) But from autumn onwards I will have all of that again!! :) :)

Well so much to my thoughts about my time in Latvia! :)
Now I'm looking forward to the next two and a half months and I try to enjoy them as much as possible! :)

Sophia <3